In der Planung befinden sich derzeit Anlagen mit einer Leistung von rund 600 Megawatt (MW).
Die Aleia Holding AG verfolgt große Pläne. Das Unternehmen will umfangreiche Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien auf den Weg bringen und damit den Energiemarkt der Zukunft mitgestalten. Wirklich realisiert wurde bisher jedoch wenig. Das dürfte der Grund dafür sein, dass der Aktienkurs bislang nicht vorankommt.
Konkret sollen Aktivitäten im Bereich Wind- und Solarenergie sowie Biogas und Biomethan entfaltet werden. Der Schwerpunkt liegt derzeit auf dem Windbereich und im Nordosten Deutschlands. Die Tochtergesellschaft ME Müritzer Energie AG ist in der Region Mecklenburgische Seenplatte der mit Abstand führende Projektentwickler, verfügt in der Region über 1500 Hektar gesicherte Flächen, die für die Errichtung von Windparks genutzt werden können; das sind 13 % der überhaupt möglichen Windenergiefläche. In der Planung befinden sich derzeit Anlagen mit einer Leistung von rund 600 Megawatt (MW). Nachdem es mehrfach zu unerwarteten Komplikationen bei der Projektentwicklung kam, liegen nun für zwei Vorhaben im Landkreis Greifswald und in Brandenburg mit zusammen 11 Windkraftanlagen und einer Leistung von ca. 80 MW die Genehmigungen vor. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2026 geplant.
Im Solarbereich konnten Flächen für Freiflächenanlagen mit einer Leistung von 350 MW gesichert werden. Beim ersten großen Projekt, dem Solarpark Nossentiner Hütte mit einer Leistung von rund 100 MW, kam es aufgrund von Fehlern im Genehmigungsverfahren zu Verzögerungen. Derzeit werden Verhandlungen mit verschiedenen Parteien über die Realisierung geführt. Auch im Bereich Biogas gibt es große Pläne. Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass in den nächsten Jahren deutschlandweit hunderte von Biogasanlagen mit dem Auslaufen der EEG-Vergütung aufgrund gestiegener Kosten für die Energiepflanzen oder fehlender Nachfolgeregelung von der Stilllegung bedroht sind. Diese sollen übernommen und ertüchtigt werden, um das erzeugte Biogas dann zu Biomethan aufzuarbeiten und ins Gasnetz einspeisen zu können. Mit Blick auf die derzeit o¬ft überhöhten Preisvorstellungen potenzieller Verkäufer und die Unsicherheit bezüglich der mittelfristigen Vergütung wurden bislang aber keine Biogasanlagen erworben.
In welchem Umfang und mit welchem zeitlichen Horizont die Projekte realisiert werden können, hängt maßgeblich davon ab, wie die Finanzierung dargestellt werden kann. Weder die Aleia Holding noch die 100%ige Tochter ME Müritzer Energie, über die die Abwicklung erfolgen soll, verfügen über ausreichende Mittel, um die für die Finanzierung benötigten Eigenkapitalanteile bereitzustellen. Ein Baustein sollte ursprünglich eine Kapitalerhöhung im Volumen von € 1 Mio. sein. Von Investoren wurden aber von Anfang an Zweifel geäußert, ob dies ein sinnvoller Weg sein kann. Zu einem Kurs über € 1,- wären die Aktien sicherlich nicht zu platzieren gewesen, womit allenfalls ein Bruchteil der benötigten Mittel hätte eingeworben werden können. Die Kapitalerhöhung wurde wieder abgesagt. Alternativ ist nun geplant, die Finanzierung in Kooperation mit anderen Entwicklern über Joint Ventures oder strategische Beteiligungen auf Konzernebene darzustellen. Darüber hinaus wäre eine Kapitalisierung der Projektrechte, eine Mezzanine-Finanzierung oder eine Beteiligung der Investoren an den einzelnen Besitzgesellschaften denkbar.
Noch ist also Vieles Zukunftsmusik. Die aktuellen Zahlen sind wenig aussagekräftig. Die Aleia Holding verbuchte im Geschäftsjahr 2023 noch keine Umsätze. Allerdings waren auch die Kosten sehr überschaubar, so dass das Jahresergebnis mit € -97 000 (-13 000) nur leicht negativ ausfiel. Das Eigenkapital wird mit € 16.5 (16.6) Mio. ausgewiesen. Die operativ tätige Tochtergesellschaft ME Müritzer Energie schloss hingegen aufgrund von Bewertungseffekten mit einem positiven Jahresergebnis von € 0.87 (1.32) Mio. ab. Für das Geschäftsjahr 2024 wurden noch keine Zahlen veröffentlicht. Quartalsmeldungen gibt es ebenfalls nicht, nachdem die Aktie bislang nur im High Risk Market im Freiverkehr der Börse Hamburg notiert. Gespräche über einen Segmentwechsel werden geführt. Im noch frühen Entwicklungsstadium der Gesellschaft würde ein solcher Schritt derzeit aber auch wenig Sinn machen.